Soll ich einen Podcast machen? Bin ich schon bereit dazu? Weiß ich schon alles, was ich wissen muss? Dazu habe ich ein paar Gedanken und will dir auch berichten, wie ich damals mit meinem eigenen Podcast angefangen habe und wohin es mich geführt hat.

Über WAS willst du in deinem Podcast reden?

Wenn ich Menschen erzähle, dass ich einen Podcast mache, dann sagen sie manchmal: “Ich hätte auch Lust einen Podcast zu machen. Ich weiß nur noch nicht, über was ich da reden soll.”

Das zeigt mir, dass das Medium inzwischen nicht nur sehr populär geworden ist, sondern dass es für viele eine sehr anziehende Idee ist, es selbst auszuprobieren. Nur, wenn das “was” fehlt, ist es vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt damit zu starten.

Ganz viele Menschen haben dieses “was” allerdings schon gefunden und sich sich trotzdem noch nicht sicher, ob es an der Zeit ist darüber einen Podcast zu machen. Sie haben bereits ein Thema, mit dem sie sich gefühlt in jeder freien Minute beschäftigen. Ob es nun ihr Hobby ist, ihr Beruf, ihr Forschungsthema oder ähnliches.

Bei mir ist es das Thema “Bouldern”. Ich bin schon seit vielen Jahren Hobby-Boulderin. 2017 wurde mein Sport für mich eine ganz wichtige Stütze, während einer langen Krankheitsphase. Die Faszination für den Sport ist dadurch noch größer geworden und ich habe mich immer mehr mit dem Bouldern beschäftigt. Mehr, als es die meisten Hobbysportler vielleicht tun würden. Als begeisterte Podcast-Hörerin und Medienmacherin kam für mich dann die Frage auf: Soll ich einen Podcast machen?

Dieses Bild entstand bei einem meiner ersten Podcastinterviews mit der Wettkampf-Boulderin Alma Bestvater

Ich hatte einen großen Wissensdurst und eine unbändige Begeisterung für mein Lieblingsthema. Jedoch war ich bei weitem noch keine Expertin für das Bouldern. Trotzdem beschloss ich mit meinem Podcast BIN WEG BOULDERN loszulegen. Ich habe das in meinen ersten Folgen so zum Ausdruck gebracht: Ich weiß bei weitem noch nicht alles, aber mit diesem Podcast will ich es herausfinden! Indem ich Menschen treffe, die mir Dinge über das Bouldern erzählen können. 

Die Anfangsidee war also: Ich will mehr über diesen Sport lernen, aber ich tue es nicht allein in meinem stillen Kämmerlein. Ich tue das zusammen mit Interviewgästen aus der Szene und zusammen mit den Menschen, die sich das im Nachhinein anhören. Wer auch immer meine Hörer sein werden! Denn zu dem Zeitpunkt hatte ich absolut keine Bekanntheit in der Boulderszene. Ich war eine Hobby-Boulderin wie viele andere und es gab keine Garantie, dass die Arbeit die ich mir mache, “Erfolg” haben könnte.

Was ich damit sagen will ist: Eventuell ist die wichtigste Überlegung die man anstellen sollte, bevor man einen Podcast startet:

Welches Thema begeistert mich so sehr, dass ich gerne Arbeit in dieses Thema und in die Erstellung eines Podcastes stecken möchte – auch wenn den am Anfang vielleicht nur meine Mama und meine drei besten Freunde hören.

Diese Frage muss man sich realistischerweise stellen, wenn man nicht schon eine gewisse Prominenz in seiner Szene hat!

Deine Begeisterung sorgt dafür, dass du motiviert bleibst, auch wenn es lange dauert, ein Publikum aufzubauen. Deine Begeisterung sorgt dafür, dass du authentisch bist und Menschen überhaupt Lust haben dir Folge für Folge zuzuhören.

Wenn du dich also fragst: Soll ich einen Podcast machen? – Dann stelle dir auch diese Fragen:

  • Hast du eine große Begeisterung für dein Thema?
  • Fallen dir auch Anhieb einige Themen und Interviewpartner ein, die du in deinem Podcast haben willst?
  • Findest du das Medium Podcast toll?
  • Bist du bereit dazu zu lernen?
  • Bist du bereit Arbeit in deinen Podcast zu stecken?
  • Kannst du damit leben, dass es dauert, ein Publikum aufzubauen?
  • Wenn das Publikum dann da ist – hast du Lust mit deinem Publikum zu arbeiten und auf ihre Fragen und Ideen einzugehen?

Wenn du das alles mit “ja” beantworten kannst, dann kannst du loslegen!

Seit zwei Jahren mache ich nun schon meinen Podcast BIN WEG BOULDERN und freue mich, dass ich diesen Weg gegangen bin. Inzwischen habe ich sogar Wege gefunden den Podcast zu finanzieren (ich lebe aber noch nicht komplett von meinem Podcast). Ich lerne spannende Menschen aus der Boulderszene kennen und finde das unglaublich bereichernd. Ich bekomme immer wieder wundervolle, wertschätzende Nachrichten von meinen HörerInnen.

Ich durfte letztes Jahr sogar die Livestreams der Deutschen Meisterschaften im Bouldern und im Klettern moderieren. Diese Jobanfrage hat sich nur durch meinen Podcast ergeben, ein halbes Jahr nachdem ich BIN WEG BOULDERN gestartet hatte. Das ging ganz schön schnell, wenn man bedenkt wie ich angefangen habe: Als Hobby-Boulderin, die eigentlich noch nicht so viel über das Bouldern weiß. Manchmal muss man eben einfach loslegen!

 

Von der Podcasterin zur Sport-Kommentatorin. Ich habe nicht erwartet, dass mir dieser Weg bevorsteht, als ich anfing meinen Podcast zu machen.